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Der Hype um die neue
Social-Plattform Clubhouse!

Wieso werden Einladungen verkauft? Und woher kommt der plötzliche Hype um Clubhouse? Wir klären die wichtigsten Fragen rund um die neue Trend-App.

Die App Clubhouse wird als die nächste grosse Social-Media-Plattform gehypt und hat in Deutschland bereits für grosse Aufregung gesorgt. Der Hashtag «Clubhouse» ist auch in der Schweiz auf Twitter für einen neuen Trend verantwortlich.

Die Art der Kommunikation auf der Plattform ist ungewöhnlich. Auf Instagram oder Facebook wird per Bild oder Video kommuniziert, anders ist es auf Clubhouse, da wird miteinander gesprochen und das ganze ohne Bild oder Video. Vorstellen kann man sich das wie eine Art Podcast oder virtuelle Konferenz.

In der Schweiz ist die App momentan auf Platz 5, der meistgeladenen Apps der Woche. Bisher ist Clubhouse aber nur für iOS erhältlich.

Wie funktioniert Clubhouse?

Die App basiert auf Gesprächen und Diskussionen. Wer Mietglied ist, kann zu bestimmten Themen sogenannte Rooms eröffnen.

Rooms können offen für Freunde oder alle Mitglieder sein. Man kann diese aber auch auf privat einstellen. Wer Host eines solchen Room ist, kann festlegen welche Teilnehmer sprechen und welche nur zuhören dürfen.

Es gibt eine Funktion, ähnlich wie ein Videochat, wo man virtuell die Hand heben kann, dies ermöglicht das Einbinden von Wortmeldungen. Bekannte Funktionen wie Likes oder Kommentare sind bei Clubhouse bisher nicht möglich.

Die App ist zurzeit am ehesten mit einem Live-Podcast vergleichbar. Viele hören zu und wenige sprechen.

Wie finden Nutzer zusammen?

Die App bietet eine Suchfunktion, wo einzelne Personen oder Clubs gefunden werden können. Clubs schließen sich aus Communitys zusammen, die sich zum Beispiel über Firmengründung, Politik oder Sport austauschen.

Nutzer können bei der Registrierung bis zu fünf Kategorien anwählen, solche Clubs sind diesen Kategorien untergeordnet. Die eigenen Follower und diese Kategorien bestimmen dann, welche Rooms in deinem Feed angezeigt werden.

Es ist nicht möglich unerkannt einer Unterhaltung zuzuhören, da für alle ersichtlich ist, wer Teil eines Rooms ist. Man sieht übrigens auch, wer gerade spricht und wer zuhört.

Clubhouse beitreten

Du kannst dich nicht einfach auf Clubhouse registrieren, zurzeit ist die App nicht für jeden zugänglich. Interessierte können nur beitreten, wenn man von einem aktiven Nutzer eine Einladung bekommt. Wenn du eine solche Einladung bekommst, kannst du selber zwei weitere Personen einladen.

Derzeit werden Clubhouse-Einladung auch im Internet verkauft, obwohl der Zugang eigentlich kostenlos ist. Clubhouse hat in den Nutzungsbedingungen allerdings eine mögliche Gebühr vermerkt.

Was für Nutzer sind auf Clubhouse?

Viele Nutzer sind aus den Bereichen Marketing, Politik und Medien. Auffallend ist, dass viele Menschen aktiv sind, die auch auf Twitter oder ähnlichen Plattformen viele Follower haben.

Wieso der Hype um Clubhouse?

Ein bewährtes Marketingmittel ist es, den Zugang zu etwas zu beschränken. Das macht auch den Hype aus, da Menschen Angst haben, etwas zu verpassen. Des Weiteren sind jetzt bereits einige grössere Namen der Twitter-Szene auf Clubhouse aktiv. Man zwingt Social-Media-Nutzer beinahe dazu sich über Clubhouse zu unterhalten, da Menschen erst eingeladen werden müssen um die App nutzen zu können.

In den USA ist Clubhouse bereits seit Sommer 2020 bekannt.

Das Konzept der App ist neben dem Marketing aber auch sehr interessant. Menschen können zusammenfinden und frei miteinander sprechen. Zwar bietet Instagram oder Twitter auch an, durch Sprache miteinander zu kommunizieren, die Apps sind aber grösstenteils schrift- und bildbasiert.

Clubhouse stellt sein Feature der gesprochenen Sprache in den Mittelpunkt. Man kann spontan eine Diskussionsrunde starten und das gesprochene verschwindet wieder, wenn alles gesagt ist.

Der Mix aus «Dabei sein wollen» und die Innovation erklärt wahrscheinlich den aktuellen Hype um Clubhouse.

Datenschutz der App

Wer dabei sein will, muss der App vollen Zugriff auf das Adressbuch des iPhones geben. Man sollte genau abwägen, ob diese heikle Datenfreigabe es wert ist. Man gibt auch Daten von unbeteiligten Personen frei.

Ungewöhnlich ist auch der seltsame Mix aus Pseudotransparenz und sozialer Kontrolle. Jeder kann auf dem Profil anderer Nutzer sehen, durch wen Sie eingeladen wurden. Des Weiteren werden Gespräche in einem Room aufgezeichnet, um mögliche Verstösse nachverfolgen zu können.

Nutzer werden zudem gezwungen, sich mit dem richtigen Namen anzumelden und angehalten, die bestehenden Social-Media-Profile mit der App zu verknüpfen.

Clubhouse legt offensichtlich wenig Wert auf Datenschutz, dies zeigt sich auch daran, dass die Plattform keine direkte Option bietet seine eigenen Daten zu löschen. Wer seinen Account loswerden will, muss direkt an Clubhouse eine
E-Mail schreiben.

Wer steckt hinter Clubhouse?

Die App wird von Paul Davison und Rohan Seth von Alpha Exploration bereitgestellt. Es wird angenommen, dass sich Clubhouse bislang durch Investoren finanziert. Der aktuelle Wert der Firma wird auf über 100 Millionen Dollar geschätzt,

In den kommenden Monaten wird sich zeigen, ob Clubhouse sich langfristig etablieren und sich in den App-Charts halten kann.

von Laura Meier | © FirstMedia Solutions GmbH